FAQ

Nach welchen fachlichen Grundprinzipien arbeitet Roots to Rise?

Roots to Rise folgt einem integrativen, bindungsorientierten Ansatz, der systemische und traumapädagogische Haltungen konsequent verbindet. Die Arbeit basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Bindungsforschung, systemischer Beratung und Traumapädagogik. Beziehungen werden als zentrale Wirkfaktoren für Entwicklung und Heilung verstanden; die konsequente Verknüpfung von Alltag, Pädagogik und Therapie ist konzeptionell verankert.

Wie werden psychologische und pädagogische Fachlichkeiten verzahnt?

Die Schnittstelle zwischen Pädagogik und Therapie ist konzeptionell klar geregelt: Psychologinnen und Therapeutinnen sind fest ins interdisziplinäre Team eingebunden, beraten die pädagogischen Fachkräfte, bringen ihre Expertise in Teamsitzungen, Fallbesprechungen und Hilfeplangespräche ein und sichern gemeinsam mit dem Team eine multiprofessionelle Perspektive auf Entwicklungs- und Krisenverläufe. Rollengrenzen werden reflektiert und klar kommuniziert.

Wie wird der Hilfeplanprozess gestaltet und dokumentiert?

Die Hilfeplanung ist ein dialogischer, partizipativer Prozess, der als Steuerungsinstrument für individuelle Entwicklungen verstanden wird. Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung erfolgen strukturiert und multiprofessionell (Pädagogik, Psychologie, ggf. Eltern, Jugendamt, Kind/Jugendlicher). Die Dokumentation erfolgt digital, systematisch und datenschutzkonform nach aktuellen Standards.

Wie ist die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern geregelt?

Die Einrichtung kooperiert mit Schulen, Ärzten, Therapeuten, Beratungsstellen und dem Kinderschutzbund Schleswig-Holstein. Ziel ist eine nahtlose, ressourcenorientierte Einbindung externer Expertise im Sinne des Kindeswohls. Kooperationen werden schriftlich geregelt und regelmäßig evaluiert.

Welche Rolle spielt die Bindungsorientierung konkret?

Bindungsorientierung ist kein methodischer Zusatz, sondern prägt sämtliche Strukturen, Rituale und Alltagshandlungen. Klare Tagesstrukturen, verlässliche Bezugspädagog*innen und stabile Beziehungserfahrungen schaffen einen belastbaren Rahmen für emotional und sozial verletzte Kinder und Jugendliche. Ziel ist die Entwicklung korrigierender Beziehungserfahrungen als Grundlage für alle weiteren Förderprozesse

Wie wird Biografiearbeit bei Roots to Rise gestaltet?

Biografiearbeit ist integraler Bestandteil der pädagogisch-therapeutischen Ausrichtung. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche bei der Einordnung und Bearbeitung ihrer Lebensgeschichte zu unterstützen. Methoden umfassen Lebensbücher, Zeitleisten, kunsttherapeutische Zugänge und systemische Gesprächsformate. Die psychologischen und therapeutischen Fachkräfte stehen beratend und gestaltend zur Seite.

Wie werden Krisen und Kinderschutzaspekte bearbeitet?

Alle Fachkräfte sind nach § 8a SGB VIII geschult. Es existiert ein überprüftes Gewaltschutzkonzept sowie standardisierte Handlungsabläufe bei Verdachtsfällen. Krisenintervention erfolgt multiprofessionell, strukturiert und immer unter Einbindung externer Schutzinstanzen, falls erforderlich. Fallreflexion, Dokumentation und Evaluation sichern Nachhaltigkeit.

Was unterscheidet Roots to Rise von anderen stationären Einrichtungen?

Roots to Rise verbindet eine überdurchschnittlich hohe Betreuungsdichte mit einer konsequent bindungs- und beziehungsorientierten Grundhaltung und einem fest im Alltag implementierten therapeutischen System. Das eigene Therapiehaus, die personelle Struktur mit festangestellten psychologischen und therapeutischen Fachkräften, die systematische Qualitätssicherung und die explizite Orientierung an aktuellen wissenschaftlichen Standards machen Roots to Rise einzigartig im regionalen Kontext.

Wie wird Partizipation in Alltag und Hilfeplanung umgesetzt?

Partizipation ist ein zentraler Schutzfaktor und fest in Alltag und Hilfeplanung verankert. Kinder und Jugendliche werden kontinuierlich und altersgerecht an Entscheidungen beteiligt: z. B. über Gruppenregeln, Raumgestaltung, Freizeitgestaltung, Essenspläne und eigene Entwicklungsziele. Institutionalisierte Formate wie Kinderkonferenzen, Wunschboxen und Kindersprechstunden sichern Verbindlichkeit und Nachvollziehbarkeit von Beteiligung

Welche Konzepte zur Qualitätssicherung und -entwicklung werden angewendet?

Roots to Rise setzt auf ein mehrschichtiges Qualitätssicherungssystem: Wöchentliche Teamsitzungen und Fallbesprechungen, monatliche Supervisionen (extern), quartalsweise Gesamtsupervisionen, regelmäßige interne und externe Evaluationen sowie strukturierte Dokumentations- und Feedbacksysteme sind verbindlich implementiert. Konzept- und Qualitätsentwicklung erfolgt zyklisch und partizipativ.

Wie begleitet Roots to Rise Übergänge und Verselbstständigung?

Übergänge – etwa Rückkehr in die Familie, Wechsel in andere Hilfesettings oder Verselbstständigung – werden multiprofessionell, partizipativ und prozessorientiert begleitet. Strukturierte Verselbstständigungsprogramme, gezielte Kompetenzförderung und nachgehende Unterstützung sichern Kontinuität und Orientierung.

Wie wird Medienbildung und digitale Kompetenz bei Roots to Rise gefördert?

Medienbildung ist konzeptionell verankert und umfasst altersangemessene Begleitung, Schutz- und Aufklärungsangebote, Förderung digitaler Resilienz sowie kreative medienpädagogische Projekte. Fachkräfte begleiten den digitalen Alltag kompetent und sichern Prävention wie Partizipation.